Konvolut aus Aachen begeistert Archivmitarbeiter
Wie so oft kommen die Überraschungen mit der Post. Wir erinnern uns an den ledernen Feuerlöscheimer, der vor einiger Zeit gut verpackt eintraf und heute im Museum Schliekau zu sehen ist. Nun hat Herr Volker Hepple aus Aachen erneut in seinem Fundus gestöbert und ein Paket geschnürt. Auch diese Stücke stammen aus dem Nachlass der Familie Wünecke in der heutigen Lüneburger Straße.
Darunter befinden sich handschriftliche Dokumente ab dem frühen 19. Jahrhundert, die teilweise noch gut erhaltene Siegelabdrücke zeigen. Wie wir erfuhren, wurden wichtige Unterlagen wie Hypothekenbriefe, Sparkassenbücher und andere Dokumente von der Familie Wünecke in einem feuerfesten Metallbehälter mit Handgriff aufbewahrt, um damit im Brandfall aus dem Haus zu entkommen.
Das einstige Gesicht der Stadt Uelzen kann anhand von alten Ansichtskarten nachvollzogen werden, die in einem Fotoalbum der Sammlung beiliegen. Auch dabei: ein Siegel des 1816 geborenen Fleischermeister Johann Jürgen Friedrich (Fritz) Wünecke. Es zeigt zwei Fleischerbeile und einen Ochsenkopf sowie die Initialen F.W.
Besonderes interessant ist das Konvolut über Richard Blechschmidt, einem Vetter von Volker Hepple. Blechschmidt wurde 1915 als Sohn eines Lehrers in Bevensen geboren. Die Sammlung dokumentiert eindrucksvoll seinen Lebensweg von der Geburt bis zum Tod. Während uns auf den ersten Seiten ein kleiner pausbäckiger Junge mit neugierigen Augen anschaut, zeigt uns das letzte Foto ein schlichtes Birkenkreuz mit seinem Namen – er fiel 1941 während des Feldzuges gegen Russland. Ein Schicksal von vielen, einer von über 50 Millionen Toter. Daran konnte auch die Freundschaft seiner Mutter Alice Wünecke mit Emmy Göring nichts ändern – sie lernten sich vermutlich im Bevenser Gasthaus Sagell kennen, als Emmy noch Sonnemann hieß und ihr Geld als Schauspielerin verdiente.
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