Chronik des Stadtarchivs Bad Bevensen
Teil 3
ab 2013
2013
Der bisherige Archivleiter – Heinrich Bergel – wird im April 2013 von Tino Wagner abgelöst. Frau Delgado, bereits seit 2005 im Archiv tätig, unterstützt auch weiterhin die Archivarbeit.
Erneute Absprachen über die Zuständigkeiten des Stadtarchivs Bad Bevensen und des Samtgemeindearchivs in Ebstorf. Fazit:
Alle Unterlagen der neuen Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf werden im Ebstorfer Samtgemeindearchiv bearbeitet. Für die Unterlagen und Geschichte der Mitgliedsgemeinden vor der Fusion, ist und bleibt das Stadtarchiv Bad Bevensen zuständig.
Da die Archivpflege nun nicht nur ehrenamtlich, sondern darüber hinaus nebenberuflich erfolgt, wirbt das Archiv in den „Bevenser Nachrichten“ um weitere Mitarbeiter. Herr Johann Schneller wird auf diese Anzeige aufmerksam und ist ab August 2013 ein fester Bestandteil des Teams.
Die Kapazitäten des Zeitungsarchivs sind erschöpft. So fällt der Entschluss die Ablage der Papierzeitungen zum Jahresende einzustellen und stattdessen ein digitales Zeitungsarchiv anzulegen. Die E-Paper der Allgemeinen Zeitung werden bereits ab Mai 2013 gespeichert und die fehlenden Ausgaben des Jahres durch Manfred Schmidt (Samtgemeindearchivar/Ebstorf) ergänzt.
Ansonsten verging das Jahr mit einigen Umgestaltungen. Da im Magazin nur noch zwei freie Regalreihen vorhanden sind, werden alle Kartons (unter zusätzlicher Einbeziehung der oberen bisher freien Regalfläche) neu geordnet. Die bereits angelegten Kartons werden neu etikettiert und neben der Alt-Signatur mit einer Kartonnummer versehen. Diese wird zukünftig Bestandteil der Signatur sein und erleichtert somit das Auffinden der Aktenstücke.
Auch ein neues Regal für die Präsenzbibliothek wird angeschafft und die Bücher mit neuen Signaturen auf die Neuverzeichnung vorbereitet.
Künftig sollen alle Neu-Akten liegend archiviert und die in Holzschachteln gelagerten Fotos und Dias in archivtaugliche Kartons überführt werden.
2014
134 der seit längerer Zeit in der alten Aula gelagerte Akten vom Bauamt werden archiviert. Ein Großteil, der nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist als nicht archivwürdigen eingestuften Akten, wird nach Absprache mit dem betreffenden Fachbereich sowie der Kreisarchivarin Frau Dr. Böttcher der Vernichtung zugeführt.
Die Karteikarten sollen irgendwann der Vergangenheit angehören. Aus diesem Grund werden alle neuen Akten direkt mit der Archivsoftware AIDA verzeichnet. Die Alt-Bestände müssen nachträglich erfasst werden.
Dazu werden alle Karteikarten mit einem Einzug-Scanner gescannt und der Text mit einer Texterkennungssoftware lesbar gemacht. Alle Dateien werden nach der alten Sachgebietsnummer benannt und als PDF gespeichert. Gleichzeitig wird eine Bestandsaufnahme aller verfügbarer Akten gemacht bevor Sie im Archivprogramm eingegeben werden. Hierbei wird ein Nachteil der alten Verzeichnung spürbar: Vielfach wurden Karteikarten aufgelöster Akten nicht aus dem Fach genommen und waren somit noch existent.
Die Abschrift der Schulchronik Emmendorf (2 Bd. 1739-1975) wird in Angriff genommen. Sie soll 2015 in kleiner Auflage erscheinen. Mit der Digitalisierung vorhandener Fotos wird begonnen.
2015
Das Stadtarchiv schließt sich der Vorgehensweise des Hauptstaatsarchivs Hannover an und wechselt zur Archivverwaltungssoftware Arcinsys. Der Import der bisherigen Daten wird durch Mitarbeiter des HStA vorgenommen. Das Portal ist künftig über jeden PC mit Internetanschluss einsehbar (www.arcinsys.niedersachsen.de).
Im Frühjahr des Jahres erscheint die Schulchronik Emmendorf. Parallel wird an einem Heft für die Schriftenreihe des Stadtarchivs gearbeitet: Immerhin feiert die Rats-Apotheke in Bevensen bald ein Jubiläum. Wenn das kein Anlass ist!
Im Mai wird Herr Ingo Greve ein Teil des Teams. Der aus Anrath stammende Neubürger möchte sich hauptsächlich der Digitalisierung unserer Fotobestände widmen.
Frau Delgado begeht ihr 10jähriges Jubiläum als ehrenamtliche Mitarbeiterin.
Im Archiv befinden sich auch mehrere Super 8-Filmrollen, bei vielen ist der Inhalt leider unbekannt. Ein Teil wird zur Digitalisierung an eine externe Firma gegeben.
Anfang der 30er Jahre wurde auf einem Bevenser Dachboden eine Sonderpredigt aus dem Jahr 1790 gefunden, die mittlerweile im Archiv verwahrt wird. Sie erinnert an den 2. Bevenser Großbrand. Anlässlich des 225. Jahrestages dieses Brandes wird ein Replikat angefertigt. Der Verkaufserlös von 4,95 € je Heft soll der Kinderfeuerwehr Bad Bevensen zugute kommen.
Bis zum Jahresende werden 6330 Akten im Online-Findbuch ARCINSYS eingetragen. Auch wird eine eigene Webseite für das Stadtarchiv angestrebt und dazu eine Musterseite erstellt.
2016
Anfang Februar geht die Webseite des Stadtarchivs Bad Bevensen online.
Die Webseite dient gleichzeitig als Digitales Bildarchiv, in dem historische Fotos und Filme dargestellt werden sollen. Bei vielen Aufnahmen fehlen diverse Informationen zu Motiv und Aufnahmejahr. Bei ausreichender Beteiligung der Bevölkerung könnten diese Lücken teilweise geschlossen werden. Es wäre wünschenswert, wenn Erinnerungen und ausführliche Zeitzeugenberichte mitgeteilt und dadurch erhalten werden.
Des Weiteren wurde an einer ergänzten Neuauflage von Wagenknechts „Bad Bevensen – Der Weg durch die Jahrhunderte“ gearbeitet. Die im Jahr 1984 endende Chronik wird bis zum Jahr 2016 fortgeführt.
Das Manuskript „Rats-Apotheke zu Bevensen 1817-2017“ wurde mit entsprechendem Bildmaterial der Siebenstern-Druckerei Schliekau übergeben. Ein Druck ist für 2017 vorgesehen.
Die handschriftliche Chronik „Das Zeitalter der Weltkriege – wie wir es in Bevensen erlebten“, von Pastor Ulrich Bahrs, wurde abgeschrieben und um andere Quellen in Kirchenbesitz ergänzt. Abgerundet wird der zeitgeschichtliche Beitrag durch Kapitel einiger anderer Autoren. Eine Veröffentlichung ist noch nicht geplant.
2017
Im Magazinraum stehen derzeit noch etwa 52 Meter als Lagerfläche für Aktenkartons zur Verfügung.
Technisch könnte das Archiv kaum besser ausgestattet sein. Der Großkopierer wurde gegen ein anderes Gerät getauscht. Farbscans und Farbkopien sind nun möglich. Scans können direkt per Email versendet werden. Seit 2017 verfügen wir über einen Sceye A3+-Aufsichtscanner, mit dem eine Bestandsschonende und schnelle Digitalisierung möglich ist.
Insgesamt befinden sich bereits 88 digitalisierte Akten, Protokollbücher, Tagebücher u.ä. im Digitalen Archiv. Neben dem Schutz der Originale hat die Digitalisierung weitere Vorteile. In Online-Findbuch Arcinsys wird in Kürze ein verbesserter „Digitaler Lesesaal“ integriert. Gescannte Protokollbücher, die keiner Schutzfrist unterliegen, können so der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden.
Im Zeitungsarchiv lagern u.a. die Exemplare der Allgemeinen Zeitung aus den Jahren 1949-2013. Seit 2013 werden diese in digitaler Form als epaper archiviert. Im Zeitungsarchiv riecht es nach wie vor muffig. Es kommt regelmäßig, insbesondere im Herbst und Winter, zur Bildung von Schimmel an den Einbänden der gelagerten Zeitungsbände. Diese sind jedoch oberflächlich und lassen sich leicht entfernen. Das Papier ist (noch) nicht betroffen. Der Luftentfeuchter ist fast ständig in Betrieb, wobei der Auffangbehälter alle 2 Tage geleert werden muss.
Da das Archiv nebenberuflich betreut wird, können keine festen Öffnungszeiten angeboten werden. Durch interne Absprachen ist aber von Montag bis Mittwoch (Vormittags) fast immer ein Ansprechpartner vor Ort. Termine werden meist telefonisch oder per Mail abgestimmt. Während unserer Abwesenheit werden Terminwünsche und Telefonnummern der Interessenten durch die Telefonzentrale entgegengenommen. Wir rufen diese dann zeitnah zurück.
Die Digitalisierung des Bildbestandes wurde vorangetrieben. Bislang konnten 11 124 Fotos digitalisiert werden. Sie sind teilweise auch auf der Webseite des Stadtarchivs zu sehen.
Die Bevenser Nachrichten ab 1997 wurden gescannt und in Form eines Blätterkatalogs auf der Webseite des Archivs eingestellt. Einige Jahrgänge sind aktuell noch offen.
In der Schriftenreihe des Stadtarchivs sind zwei neue Hefte erschienen:
Heft 27 – Traditionelle Handwerksbetriebe in Bad Bevensen Teil 1
Auf knapp 130 Seiten stellt Gert Fröhling elf traditionsreiche Handwerksbetriebe aus der Kurstadt vor und setzt damit die Schriftenreihe des Stadtarchivs fort. „Es hat unheimlich Spaß gemacht“, lautet das Fazit seiner Arbeit und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Heft 28 – Die Rats-Apotheke in Bevensen 1817-2017
Die Chronik umfasst die Gründungszeit mit Johann Christian Philipp Bussenius und all den Beschwerlichkeiten, mit der Herstellung von Medikamenten, reicht über Verkauf und Generationenwechsel bis in die heutige Zeit unter Apotheker Ingo Apel. Das Werk beschäftigt sich nicht nur mit dem Gebäude und dem reinen Betrieb der Rats-Apotheke, sondern auch das Leben und Wirken der Menschen innerhalb des Hauses.
In Zusammenarbeit mit dem Verein „Historisches Bevensen e.V.“ wurden im Foyer der Jod-Sole-Therme vier Vitrinen bestückt.
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