Ausstellung in Bevensen zeigt Funde aus Dreißigjährigem Krieg

Die Besucher des Bad Bevenser Rathauses können sich die Wartezeit verkürzen und in die Geschichte ihrer Region eintauchen.

Der Weg in die Historie beinhaltet lediglich wenige Treppenstufen, ein Fahrstuhl steht ebenfalls zur Verfügung, und ein bisschen Fantasie. Im ersten Stock des Rathauses steht ab sofort eine Glasvitrine, die mit den zahlreichen Funden von Hans-Joachim Wagner und seinem Sohn, dem Stadtarchivar Tino Wagner, bestückt wurde.

Die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kreisarchäologie werden unterstützt vom Historischen Verein Bevensen und dessen Vorsitzenden Hans-Dieter Lühr. Die Funde, die sich über das gesamte Gebiet der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf erstrecken, werden gemeinsam mit Kreisarchäologe Dr. Fred Mahler ausgewertet. „Alle Dinge erzählen eine kleine Geschichte“, schildert Mahler und betont, dass es nicht darum geht, Schätze auszugraben, sondern möglichst Alltagsgegenstände. So finden sich unter den Exponaten im Rathaus viele Knöpfe, Pfeifendeckel aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs von 1618 bis 1648 sowie Uhrenschlüssel und Spielfiguren aus jüngerer Zeit. Kleine Würfel, geformt aus Musketenkugeln, lassen vor Fred Mahlers Augen die Tristesse eines Lagers von gelangweilten Soldaten lebendig werden, die sich die Zeit vertreiben.

Aber auch alte Münzen sind unter den Fundstücken. Allerdings nicht besonders wertvolle, zumindest im materiellen Sinne. „Die Exponate bilden einen Lückenschluss“, erläutert Mahler. Schließlich sei der Alltag der Menschen nicht historisch festgehalten worden, so der Kreisarchäologe. Die Fundstücke erzählen kleine Geschichten von den Menschen rund um Bad Bevensen, von Begegnungen, Kriegen und Handelswegen.

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Kreisarchäologe Dr. Fred Mahler (links) erläutert die ausgestellten Funde (Foto: privat)

musketenkugeln

 

Quelle:

Allgemeine Zeitung der Lüneburger Heide, 22. September 2015, S.6

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