Hinweis:

Bericht: Carl Friedrich Bautsch (Groß Hesebeck);

Manöver waren früher auf den Dörfern, in der Lüneburger Heide, ein ganz besonderes Ereignis. Die Soldaten wurden bei den Bauern einquartiert. Zusätzliche Pferdeunterkünfte mussten bereitgestellt werden. Zum Schluß gab es dann noch den „Manöverball“ oder „Biwak.“ Heute und ist das alles anders. Einquartierungen gibt es nicht mehr. Alles ist motorisiert und technisiert. Vor Jahren fuhren große Panzer der „Alliierten“ sogar quer durch die Feldmark. Ganze Fahrzeugkolonnen übten für den Ernstfall. Die eine Partei trug um den Helm ein rotes Band, die andere ein blaues.

So war einmal ein Manöver in einem kleinen Dorf. Um das Geländer der Brücke hatten sie gelbe Bänder gewickelt. Eine Oma wollte zum Höker (Kaufmann) um einzukaufen. Vor der Brücke stand ein Soldat und hielt Wache. Oma redete den Posten auf Plattdeutsch an: „Wat schall dat, wie sütt uns schöne Brüch bloß ut?“ Der Soldat antwortete: „Oma diese Brücke ist gesprengt, die ist kaputt, ich muß hier aufpassen, daß kein Panzer und Soldat darüber geht.“ „Versteh ich nicht.“ antwortete Oma, „Ich sehe hier nichts, die ist doch heil!“ „Oma, das ist so, ich bin bei den „Blauen“ und habe den Befehl dafür bekommen, keinen passieren zulassen.“

Oma stand ein wenig verlegen da. Sie dachte, „Der hat mir garnix zu sagen, ich bin hier immer rüber gegangen.“ Etwas Angst hatte sie aber, sie ging, als hätte sie Filzpantoffeln an, über die Brücke. Um einen Kasten wo drauf stand „Explosion“ machte sie einen großen Bogen. An der anderen Seite lagen zwei Soldaten im Graben und sahen ein paar Vögeln nach, die dort vorbei flogen. Oma frug gleich: „Sagt mal ist euer Kamerad da drüben ein wenig duun, ein bißchen angetrunken?“ Er sagte mir, er wäre bei den „Blauen“ und diese Brücke wäre gesprengt! Ich bin eben über die Brücke gegangen, die ist doch heil, ich glaub der spinnt wohl.“

Da sagt der eine Soldat: „Oma, wir beide sind schon tot, wir können nichts sagen!“ Oma schüttelt mit dem Kopf und meinte: „Ich glaube mit den heutigen Soldaten kann man keinen Krieg gewinnen, man gut das wir Frieden haben.“

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