Bevenser Kegelclub übergibt dem Stadtarchiv ihre Chronik

Jeden Freitag treffen sich die Mitglieder des Kegelclubs „Acht um den König“. Sie lassen die Kugeln über die Bahn sausen und singen Lieder – und das schon seit 1919.  Anlässlich des 100-jährigen Bestehens haben die Kegelbrüder kürzlich eine Bilderchronik erstellt, um die Klubgeschichte für nachfolgende Generationen zu erhalten. Auf der Kegelbahn in einem Röbbeler Gasthaus übergab der Präsident Ralf Ziegenfuß nun ein Exemplar dem Stadtarchivar Tino Wagner.

Auf der Kegelbahn übergibt der Präsident Ralf Ziegenfuß die Chronik an den Stadtarchivar Tino Wagner

Ein schmaler Gang führt zur Kegelbahn in einem Röbbeler Gasthaus. Der Vorraum mit dem langgezogenen Holztisch, an dem die eintreffenden Mitglieder Platz nehmen, gleicht einem Traditionsraum. Auf den gerahmten Bildern ist die Keglergeschichte aus vielen Jahrzehnten nachvollziehbar. An einer anderen Wand steht ein rustikaler Eichenschrank mit kunstvollen Verzierungen. Dieser trägt den geschnitzten Schriftzug „Acht um den König“ mit neun Kegeln und lässt erkennen, wer hier regelmäßig zu Gast ist. Darin stehen säuberlich angeordnet Trinkbecher aus Zinn mit den Initialen des jeweiligen Mitglieds, Pokale und ein Holzkegel, der als Spardose dient. „Davon finanzieren wir immer den nächsten Himmelfahrtsausflug“, berichtet einer der Anwesenden.

Nach und nach treffen weitere Kegelbrüder ein und begrüßen sich mit einem kräftigen „Gut Holz!“ Der Schriftführer legt das geöffnete Protollbuch auf seinen Platz, um die Ergebnisse des Abends zu notieren. Neben dem sportlichen Wettkampf werden hier auch gemeinschaftlich Lieder gesungen. „Manchmal denken andere Gäste hier tagt ein Männergesangsverein“, heißt es aus der Runde. Gelächter im Raum.

Die Männer sind stolz auf die langjährige Geschichte ihres Kegelklubs, der am 12. September 1919 gegründet wurde und bis heute seinen traditionellen Charakter beibehalten hat.

Mitglieder des Kegelclubs „Acht um den König“ im Jahr 1924

Stephan Höhne, der selbst seit 2014 Mitglied ist, begab sich auf die Spurensuche. Ein halbes Jahr lang befragte er aktive und ehemalige Vereinsmitglieder, sammelte Fotos und Dokumente und durchforstete das Bevenser Stadtarchiv. „Nicht alle Ereignisse der Klubgeschichte sind ausreichend dokumentiert“, bedauert Höhne. Insbesondere für die Zeit des 2. Weltkrieges fehlen jegliche Bilder und Schriften, „sodass wir davon ausgehen müssen, dass in dieser Zeit keine Aktivitäten stattfanden.“

Dank der akribischen Spurensuche wurden viele offene Fragen beantwortet, auf andere ließen sich keine Antworten finden. So gehen die Mitglieder davon aus, dass ihr Klub erstmals 5 Jahre früher, also 1914 gegründet wurde. Ein Indiz dafür ist ein erhalten gebliebener Glaskrug. Der Schriftzug auf dem Deckel des Kruges weist auf das frühere Gründungsjahr 1914 hin. Womöglich hat der 1. Weltkrieg zu einer Unterbrechung geführt, belegen lässt sich das nicht.

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